Kapitel 6, Vers 47/1

In dem Schatz, den Jesus in sich trägt, gründet sich, was er ihnen weitersagt, damit sie es aufnehmen: <Wer zu mir kommt und hört meine Rede - und: t u t sie! der ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf den Fels.> Auch er ist wie einer, der an einem Haus baut und tief schachtet, damit er dem Haus, an dem er baut und von dem er weiß, wie es aussehen muss, einen Grund gibt, der tragen kann, was noch werden muss.

Aber Jesus sieht schon die Flut, die an das Haus heranrasen wird. Eine Flut wird kommen und mit sich reißen Häuser, Gärten, Tempel, Erde, Bäume, Saaten, Menschen; Menschen vor allem, ganze Völker werden davongerissen. Es wird für viele Häuser gelten, in die sich die Menschen retten: <Und das Haus tat einen großen Sturz.> Hören sie jetzt heraus, daß auch ihr Haus stürzen wird?

Sehen sie, daß auch das Haus ihres Daseins nicht auf einen Grund gebaut ist, der einem Felsen gleich ist? Seit Johannes den Weg vorbereitete, tragen sie das Wissen um den Baum in sich, an dessen Wurzeln schon die Axt angelegt ist, die ihn fällen wird.

‚Aber!’ muss es gesprochen haben in ihrem Herzen: ‚wie soll dann einer noch ein Haus bauen können, das Sicherheit bietet.’

Dann wird keiner tun können, wovon er sprach, daß sie den Leuten tun sollten, was sie selber auch von ihnen erhoffen und erwarten. Die Mitmenschen werden nicht tun können, wonach ihn verlangte. Er muss doch selber bei seinem Reden sehen, daß der Splitter in der andren Augen eine fortwährende Bedrohung darstellt. Niemand kann wirklich darauf warten, bis den andren das Hindernis in ihren Augen genommen worden ist und sie endlich klar sehen können.

Ein ‚voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß’ soll in ihren Schoß gegeben sein, gute Früchte sollen sie tragen - mit einer Verheißung, mit einer Zusage kommt er an sie heran. Erfüllt von dieser Kraft werden seine Nachfolger gehen unter den Menschen, und die werden spüren, daß sie von ihnen erhalten, was ihnen niemand sonst geben kann, weil die, die ihm nachfolgen, ihren Mitmenschen das antun, wovon sie selber möchten, daß es ihnen jemand tut.

Hoffnung glaubt, daß die Menschen, die Jesu Worte beherzigen, mit dem Maß gemessen werden, mit dem sie selber messen.

Vierzig Tage und Nächte war er in der Wüste gewesen, und erst, als die Tage und Nächte zu ihrem Ende gekommen waren, begriff er, daß er Hunger hatte. Da konnte er sehen. Er hatte sich keine Zuflucht geschaffen mit dem Wort der Schrift, er hatte sich nicht verborgen, er verharrte nicht in der Abwehr vor dem Ungeheuerlichen, was sich ihm zeigte in der Wüste. Sein Antworten kam aus ihm hervor, als er erkannte, was als Versuchung dem Leben begegnet und auf was das Tun antwortet, das aus dem Schatz des Herzens dringt, wenn es inne wird, daß Hunger in ihm ist.

Er hat ausgeredet, es ist alles gesagt.

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