Das Erzählen beginnt mit: <Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Juda, war ein Priester>.
Die Zeit trägt einen Namen. Immer leben die Vielen unter einem Namen, der nicht ihr eigener Name ist. Die eigenen Namen vergehen; ihrer aller Schicksal saugt der E I N E N A M E auf. Ein Herodes trägt den Glanz und den Titel eines Königs in Judäa, der brüchigen alten Herrlichkeit. In den Möglichkeiten seiner Lebendigkeit erfüllen und begrenzen sich die Lebensmöglichkeiten der Vielen, an deren Dasein sich einmal niemand mehr erinnern wird.
Die Ordnungen des Priesteramtes haben durch die Jahrhunderte Bestand gehabt. Gotteshäuser und Tempel stehen in aller Welt. Ritualisierte Handlungen erweisen die Gottesnähe. Gotteserfahrungen finden sich aufgehoben in Wort und Schrift. Ihre Anziehung bewegt Vorstellungen und Gedanken. Die Wirklichkeit jedoch wird von Mächten und Kräften bewegt, die nicht benannt werden, auch wenn hinter der Krone des Herodes die Aura des Kaisers von Rom erscheint.
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