Durch Dörfer und Städte ging er. Über Land ging er. Die Zwölf waren mit ihm und einige Frauen. Aus den Städten kamen sie zu ihm. Die, die mit ihm gingen, hätten Geschichten erzählen können, von ihren Begegnungen und Erfahrungen. Er ging als Träger einer Botschaft. Eine Geschichte erzählt er, aber schon die Geschichte ist etwas von dem Samen, den er ausstreut: <Es ging ein Säemann aus zu säen seinen Samen!>
Es ist ein armes Land, über das er geht. Aber auch das arme Land wartet, daß sich einer aufmacht, um seinen Samen in es einzubringen. Einen Teil von dem, was aus ihm gewachsen ist, wird eingebracht, damit es wieder wachsen lasse, damit Brot werden kann.
Ein Bild stellt er vor sie hin. Er spricht davon, als gäbe es ein Leuchten über jedem Säemann in dem Himmel, der über aller Erde ist. Vielleicht ist auch dort einmal ein Säemann gegangen und hat seinen Samen ausgestreut.
Es sind viele, welche diese Arbeit tun. Und ihr Land nährt sie nicht immer. Ein Säemann streut aus einem Vorrat aus, der erschöpflich ist.
‚Ein Säemann zog aus!’ hat er gesagt. Vielleicht hatte der einen Vorrat, der nicht zu erschöpfen war. Von einem ‚vollen, gedrückten, gerüttelten und überfließenden ‚Vorrat’ hat er gesprochen (Kap 6). Die Zeit ist wiedergekommen daß ein Säemann ausgeht. Er streut aus auf das Land. Niemand macht dem einzelnen kleinen Korn eine Kuhle, um es darin zu betten. Niemand kann sehen, wo ein einzelnes Korn hinfällt und sich bettet, damit das Leben darin aufgehen kann. Die Erde ist fest getreten, es gibt nicht genug Erde, wo der Fels zutage tritt, die Dornen wachsen schneller als die Saat, die zu Korn werden soll.
Auch andere nähren sich von dem, was da ausgestreut worden ist. Die Körner fallen auch auf gutes Land und tragen Frucht.
Und als er das gesagt hatte, rief er. <Wer Ohren hat zu hören, der höre!> Er rief es laut, sie haben es behalten. Sein lautes Rufen galt den Ohren, die nicht hören konnten. Es lag Erbitterung in seinem lauten Rufen.
Ein Säemann sät, um zu ernten, wo er gesät hat. Die Erde empfängt, was aus ihr gewachsen ist und gibt zurück. Dünn liegt die Erde über dem Gestein, mager ist die Krume.
Auch anderes muss wachsen und kämpft sich nach oben, nimmt anderem Licht und hindert sein Wachsen. Ackern und Säen und Ernten ist eine mühsam errungene Tätigkeit.
Der Himmel regnet nicht, die Ernte verdorrt auf dem Halm. Es ist aufgewachsen und es verkommt, bevor es reif geworden ist. Vernichtung geht darüber hin, oder es ist niemand mehr da, der die Ernte einbringen könnte. Über Menschen kommt die Dürre, die Vernichtung fällt über sie, der Krieg, der Tod; wer gesät hat, erblickt oft nicht mehr, was daraus erwachsen ist.
Viele Samen tragen die Gräser, die Büsche, die Bäume und werfen sie hinaus und achten nicht mehr, wohin sie treiben, wohin sie fallen. Vieles davon verdirbt und anderes wächst heran. Sein Erzählen rührt an das Geschehen der Schöpfungswirklichkeit.
Kinder wachsen heran und einige tragen Frucht und andere vergehen, bevor sie das Leben weitergeben können. Verletzlich ist das alles und angewiesen auf einen Grund, aus dem es aufwachsen kann, wenn es erst Wurzeln geschlagen hat.
Einmal hatte ein Prophet ein Gotteswort gebracht. <Ich will den Himmel erhören, und der Himmel soll die Erde erhören, und die Erde soll Korn, Wein und Öl erhören, und diese sollen Jesreel erhören. Und ich will ihn mir in das Land einsäen und mich erbarmen!> (Hos 2,23.24) Ein andermal war durch einen Propheten gesagt worden: <Pflüget ein Neues!> Gewarnt wurde: <Säet nicht unter die Dornen!> (Jer 4,3) Verheißung und Warnung vor Vergeudung ergänzten sich. Korn unter Dornen waren die gewesen, die in das Land eingesät worden waren und aufwuchsen über einem Grund, der nicht alles wachsen ließ, was auf ihn gesät wurde. Der Blick geht über die Grenzen hinaus, auf Felder und Äcker der Welt, welche die Völker tragen. Zur Aufmerksamkeit waren sie gerufen worden: <Der Verderber der Völker hat sich aufgemacht!>
Wenn jetzt ein Halm zur Frucht bestimmt aufwächst, dann ist nur zu hoffen, daß der Halm nicht überwuchert wird, wenn die Dornen aufstehen oder der Verderber der Völker über alles hinwegzieht, daß nur noch Dornen übrig bleiben. ‚Zertreten’, ‚aufgefressen’, ‚verdorrt’, ‚erstickt’, was zum Aufgehen und Fruchtbringen bestimmt war.
Es war so vieles, was verloren gegangen ist.
Jesus sah in die Geschichte des Volkes. Die Angst vor dem ‚Verderber der Völker’ ist lebendig unter ihnen.
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