Aus dem Schatz seines Herzens rührt her, was Jesus ausspricht: <Wes des Herz voll ist, des geht der Mund über.> Er spricht von sich selber her - denn die Menschen sprechen nicht so, reden nicht davon, was aus dem Herzen kommt. Wortemachen und Handeln sind schon weit entfernt voneinander - und erst recht zwischen dem, was einer sagt und was verborgen bleibt im Hintergrund seiner Seele.
Die Leute hängen ihr Herz an das Reden anderer, sie wollen glauben können, was sie hören - und sehen nicht danach, aus welchem Grund es aufwächst. Sie sehen nach Trauben bei den Dornen und sehen nicht, was im ‚Herzen’ auf sie lauert.
Dabei wäre es gut, wenn die Augen nicht nur das sehen könnten, was vor aller Augen sich darstellt, sondern in das ‚Herz’ blickten. Worte werden gemacht, damit nicht sichtbar ist, was in der Seele sich birgt. Das Reden ist laut unter Menschen, um sich als gut zu erweisen. Aber die Worte, die sich in der Seele bilden, sind leise und kommen nicht an bei denjenigen, die wollen, daß ‚ihnen jedermann wohlredet’.
Die Worte der Schrift vor Augen, tastend nach dem Sinn, merkt der Kundige, daß alte Einsicht wieder zum Hören und Sehen auffordert: < - Ich ereiferte mich über die Ruhmredigen! Bedrückung reden sie von oben herab, was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein - was sie sagen, das soll gelten auf Erden. Darum fällt ihnen der ‚Pöbel’ zu und läuft ihnen zu - > (Ps 73)
Wer Ohren hat zu hören - der höre!“ wird Jesus rufen. (8.8)
Jesus weiß selber, daß er vor Ohren spricht, die nicht hören.
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