Kapitel 11, Vers 5/2

<Mit einem willigen Geist rüste mich aus!> hatte einer erbeten. Viele hatten mit einem willigen Geist den Willen des Geistes tun müssen und hatten dann an den Befähigungen durch den Geist zu tragen gehabt. Die Kraft des Geistes trifft auf Viele, die keinen willigen Geist haben. Der Widerstand gegen die Kräfte des Geistes hat andere Geister geweckt und zur Gegenwehr angestachelt, die Menschen und ganze Völker böse machten und ihre Schicksale verbrannten. Böses bleibt erhalten und zieht über die Erde und verfinstert und verdeckt, was dem Wirken des Geistes zugedacht ist.

'Bittet!' hat Jesus gesagt. 'Suchet!' hat er gefordert, als wüsste er, was und wo zu finden wäre. 'Begehrt Einlass!' hat er geraten, obwohl auch er wusste, dass ein Freund einem Freund nicht öffnet, nur weil er ein Freund ist, sondern um des unverschämten Geilens willen, das weiß, wie Bitten, Suchen und Begehren geht. Es sind bittere Wege, auf denen das Bitten und Suchen und Anklopfen gelernt werden muss, notwendig ist und oft die Not nicht wendet.

Denn wer hat, dem wird gegeben, weil er befehlen kann und fordern, weil er im Recht ist; es wird geöffnet, weil Furcht vor ihm hergeht. So jemand hat Anerkennung, auch wenn er sie mit nichts verdient hat. Viele haben seitdem: 'Bitte!' gesagt und niemand hat sie erhört. Viele haben gesucht und haben am Ende nichts gefunden.

Viele noch werden vergeblich anklopfen und müssen die Erfahrung machen, dass ihr Geist böse wird, wenn sie vor den Abweisungen die Kraft verlieren, in der sie denen vergeben könnten, die an ihnen schuldig geworden sind.

Aber die 'Anderen', Menschen wie sie selber, sehen nicht auf die Schuld, die sie an ihren Mitmenschen haben und für die sie um Vergebung der Schuld schreien müssten, so wie die Schuld zum Himmel schreit, die auf der Erde lastet. Das Wissen bleibt erhalten, wozu die Menschen fähig sind, auch bei denen, die vergeben wollen, wie der Vater im Himmel vergeben muss denen, die an ihm schuldig werden.

Zweifel bleibt und heimlicher Einspruch gegen das Aufsagen von Worten, die den Inhalt des Betens bilden. Worte sagen nichts darüber aus, ob die Sprecher der Worte auch wirklich tun, wovon sie laut sprechen. 'Unsre Schuld' schließt die Schuld auch der Vorausgegangenen, der längst Vergangenen ein, deren Nachwirkungen auf den Nachkommen liegen, die geschichtlich weitergeben werden.

Viel Gutes haben die Menschen geleistet, die einem vorangegangen sind und das Dasein vorbereitet haben, wovon ihre Nachkommen zehren. Aber die Menschheit hat, wenn ihr die Dunkelseite ihres Daseins naherückt, nicht ohne Grund Angst vor den 'bösen Geistern', die den Lebenstag bedrohen und die Frucht eines Menschenlebens vernichten können.

Um Vieles an Lebensnotwendigem wird in den kommenden Zeiten noch Bitten nötig sein, ohne dass die Erhörung sicher ist. Nicht einzelne Menschen nur müssen gebeten werden, einen nicht in Versuchung zu bringen. Ganze Völker brauchen ein Behütetsein, um nicht in Versuchung geführt zu werden.

Gott muss die Schuld vergeben, welche sich Menschen gegenseitig nie vergeben können. Und doch hat Jesus eine Vergebungsleistung verlangt, die alle erreicht, die am eigenen Leben schuldig geworden sind. Wenn die Geschichte eines Lebens erzählt werden muss, dann ist von jetzt an dies die Anleitung, wie Lebensgeschichten sichtbar gemacht werden müssen.

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