Kapitel 1, Vers 59/1

Ein Leben regt sich. Es ist an der Zeit, sich aufzumachen und die andere Frau teilnehmen zu lassen auf das hin, was geschieht. Vielleicht sind es Zwei, die miteinander laufen können, wo der eine dem anderen ein Helfer wird: ‚Als ich dich kommen sah, als ich <die Stimme deines Grußes hörte - da hüpfte vor Freude das Kind in meinem Leib ->

Das war ein Zeichen, das ergab eine Wirksamkeit im Antworten und Entgegenleben auf ein Miteinander des Lebens. Es war ein Zeichen, weil die Stimme des Glaubens sprach: ‚Auch du! Fürchte dich nicht!

<Selig bist du, die du geglaubt hast!> wurde Maria zugesprochen und inne war sie des Frohlockens in sich und froh der Zuneigung zu dem, von dem einmal geweissagt wurde, dass er <der Heilige> ist, der <Heilige in Israel, der dein Mann ist, die <Flamme>, von der die Rede war bei dem, der davon wusste und die Worte dafür hatte. (Jes l0, 17.20)

Zuversicht gründet sich auf eine Hoffnung: <Das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein wie das Wasser das Meer bedeckt!> Ein Prophet hatte denen seine Worte gegeben, die schon nicht mehr glaubten auf seiten derer zu stehen, die sich geschichtlich zum Erfolg bringen und ihre Welt zur Geschichte prägen. ‚König’, ‚Sohn des Höchsten’ wurde gesagt, ‚groß’ soll er sein. Aus der Tiefe des Erkennens kommen die Worte, erhoben ins ‚Licht vor seinem Angesicht’: <Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes meines Heilandes.>

Ein Singen ist angeregt.

Später greift sie ein ganz anderer Mensch auf: „Mein Herze geht in Sprüngen und kann nicht traurig sein“ hat er gesungen, der Grund hatte, auch anderes zu sagen. (EG 351) Kann nicht traurig sein, nicht jetzt und vielleicht auch nie mehr.

Das ist ein Glaube, der sich ausspricht, weil die Stimme sprach: <Selig bist du, die du geglaubt hast>.

Einmal, ein einziges Mal im Leben spricht es sich aus, das Freuen des Herzens. Der ‚Heilige’ hat die Niedrigkeit ‚seiner Magd angesehen.’

In Wirklichkeit ist der „Heilige in Israel“ auch nur <ein Fremder im Land, ein Wandernder, der nur über Nacht bleibt>. (Jer 14.8)

Oder er ist einer von denen, die mit den Fragen gehen: <Wer erbarmt sich? Wer hat Mitleid? Wer fragt, ob es dir gut geht?> (Jes 15.8)

‚Gott hat große Dinge getan -‚ Worte aus der Vergangenheit sprechen mit, bilden einen Hintergrund, verändert, verwandelt, einer Frau der Vergangenheit in den Mund gelegt, die einmal ihr Kind fortgegeben hatte (1.Sam 2) - und die Worte sprach, die über den Weg ihres Kindes Bestimmung legten: <Mein Mund hat sich aufgetan wider meine Feinde ->. Um dann auszubrechen in Gewissheit: <’Die Schwachen sind umgürtet mit Stärke, der Herr macht arm und reich, er hebt den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, daß er ihn setze unter die Fürsten!’> Aus dem Kind wurde nur ein Prophet, kein König, auch wenn er unter Fürsten seinen Platz einnahm. Er stand dem König und Gewaltigen gegenüber. Und hatte nur das Wort in seiner Gewalt.

Aber davor - war das Kind fortgegeben worden und den Einbrüchen ausgesetzt worden, die keine mütterliche Behütung und Nähe mehr abschirmte. Ein Kind hielt der Stimme stand, die aus dem Dunkel zu ihm sprach. Ein Hörer, ein Seher wurde aus dem Kind. Und ein sprechender Mensch. <Rede, denn dein Knecht hört!’> muss einer erst einmal sagen können, wenn doch niemand da ist, der spricht. Er gab der Stimme, die zu ihm sprach, einen menschlichen Ausdruck - und blieb doch immer auf der anderen Seite, von der er hersprach zu denen, die das Schicksal der Menschen in den Händen halten.

Anders redet nun eine Frau - es sind Worte, die bleiben und doch verändert ausgesprochen werden: Ihnen fehlt der Zorn, das Aufbegehren und das Drohen. Eine Antwort wird gegeben: <’Sieh! hier bin ich - und die Kinder, die mir der Herr gegeben hat als Zeichen und Weissagung!’> Und es ist ein Händeheben hinter den Kindern: ‚Sieh, Gott, vor dir stehen die Kinder - ‚.

Einmal haben sie gehört. <Zu der Zeit wird der Mensch blicken auf den, der ihn gemacht hat und seine Augen werden auf den Heiligen Israels schauen!’> Nicht mehr müssen die Augen zu den Altären sehen, auf denen die Opfer dargebracht werden und nach den Bildern, die der Menschen Hände gemacht haben (Jes 17,7). Eine andere Wirklichkeit soll es sein, die ihr eigenes Bild gibt von dem, was sichtbar und hörbar und wirksam werden soll. Deshalb will Gott die <Schmach seines Volkes in allen Landen> (Jes 25,8) aufheben:

Wenn seitdem sein Volk schmachtet, in Knechtschaft, unter fremdem bösen Willen, in Verlassenheit, da hat Gott zu denen, die in Knechtschaft halten und schmachten lassen und in Schmach halten, auch nicht geredet.

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