Kapitel 1, Vers 21/3

Lange ist es her, dass der Mann fortgezogen war ‚aus seines Vaters Hause’, der selber auch schon aufgebrochen war, um am Ende da anzukommen, wo er ‚ein Fremdling’ war und das in einem Alter, wo es die Menschen verlangt, sicher zu wohnen. Als der Bogen seines Lebens den Höhepunkt überschritten hat, die Wüste ihm die Aufmerksamkeit des Wandernden abforderte und stete Wachsamkeit, prüfte er die Ergebnisse seines Lebens.

Was war ihm zugekommen, wenn er nun feststellen musste:

<’Mein Gott, was willst du mir geben - ich gehe dahin ohne Kinder.> Der Wind geht über die Wüsten. Da ist Stein und Sand, und Strauch und Gewächs und es sind Brunnen dort, von Menschen gebaut und genutzt. (Gn 11, 31) Überall ist Land und überall sind Spuren. Und Menschen dienen den Göttern, die aus diesen Ländern aus Stein und Sand und Strauch und Gewächs hervorwuchsen, wie die Steine, die aus der Erde wachsen. Und er sieht um sich. Er war aufgebrochen und war die weiten Wege gegangen, um zu sehen, wie sich der Staub in die Spuren legt. Kein Land, kein Haus, kein Tempel wird bleiben, wo sich ein Name bewahrt und kein Kind wird sagen: <’Abram!’> und kein Kind wird sagen: <’Mutter, ich ...’> ‚Mein Gott, was willst du mir geben -!’ darin liegt die Erkenntnis einer langen Reise und eines Ankommens da, wo nur noch Vergehen sichtbar ist.

Sie hatten keinen Ort, auf dem sie sicher gewesen wären auf dieser Erde und der Schoß verweigerte sich der Frucht.

... und sie hatten kein Kind! ist nicht der Anfang einer Geschichte. Der Anfang davon liegt im ‚Davor’ der langen Geschichte. Nicht zum ersten Male, nicht zum letzten Male, gewahrt ein Leib die Heimatlosigkeit, und verweigert sich dem Unheil gegenüber.

Die Menschen sind <ohne Kraft und zuschanden> und sind wie <Feldgras, wie grünes Gras, wie Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe es reif ist.> (Jes 37, 27) Sie tragen an ihren Gefühlen der Niederlage und der Aussichtslosigkeit.

Einige von ihnen ahnen, dass die Zeit zu einem Aufbruch wieder kommen wird. Die Erwartung liegt unter einem verschlossenen Himmel. Schmach war es, unter den vielen Menschen nicht den einen Menschen gebären zu können, in dem sich die Erwartungen erfüllten. Nachfühlbares Leiden steigt aus alten Geschichten auf.

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