Jesus bleibt stehen, läßt sich aufhalten: <'Was willst du, daß ich dir tun soll?“ Er nötigt ihn, er zwingt ihn, das auszusprechen, was er von ihm hören will. Der Mann ist nur ein blinder Mensch, einer von vielen. 'Erbarme dich', kann er sagen. 'Erbarmung' wird noch manches Leben flüstern aus dem Staub, in den es getreten ist. Ein armseliges Leben bittet: '...daß ich wieder sehen möge'. Nichts weiter als das. Nicht mehr als das.
Es ist diesem Leben gleich, ob der Weg Jesu verborgen ist, ob sein Reden verstanden wird, ob sein Prophezeien richtig ist. Aber vor diesem armen Leben kann Jesus sich erbarmen, die Blindheit aufheben - die Augen öffnen, zu Ohren, die hören, sagen: <'Dein Glaube hat dir geholfen'>.
Das wenigstens ist zu begreifen, daß Gehör geöffnet werden kann, daß Augen zum Sehen verholfen wird. Daß Antworten sein muß, wenn ein Leben: 'Bitte!' sagt, um Erbarmen fleht.
Ein Blinder! Einer. Von einem, dem die Augen geöffnet werden und seinem Glauben, der ihm hat helfen können, ist der Weg weit bis zum Licht der Völker.
Jesus will von diesem Einen den Erweis seiner Beauftragung.
Das Hüten und Bewahren des Überkommenen als Bedingung für das Erben des angesammelten Reichtums reicht nicht aus, gibt keine Bestätigung des Auftrages her.
Und doch müssen die Augen auch dafür geöffnet werden, daß hinter dem 'Gehüteten' der Überlieferung, der Schrift, die Sprache und das Lebendigsein der Menschen entdeckt werden muß, die zum Erkennen und Wissen kamen, auf ihren Wegen.
Worte blieben als Nachklang, als Widerhall. Das 'Sagen' ist dem Nicht-Verstehen, dem Vergessenwerden, der Nicht-Bedeutung ausgesetzt. Immer wieder wurde 'gesagt'. Botschaft kam und ihre Verkünder. Bei vielen Worten, in denen 'gesagt' wurde, kamen die Worte nicht an, trafen auf keinen Grund, der eine Resonanz hätte bilden können, trafen auch nicht auf die Erfahrungen, welche das Wort aufgenommen hätten.
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