Man könnte denken, daß Jesus auch jetzt fragen würde: 'Glaubt Ihr das?' und hätte eine Antwort haben wollen auf die Frage: 'Glaubt ihr wenigstens mir?'
Es sind auch diesmal nur Worte und es ist nur ein Mensch, der ihnen die Worte zuträgt und das Wissen, woher sie kommen und aus welchem Grund sie aufwuchsen.
Sie können nicht hinübersehen in die Zeiten, in denen die Gefäße herrlich sein werden, die für den Erhalt und als Denkmale für die Überlieferung gebaut werden würden und wo sie auf den Thronen sitzen werden, von denen Jesus zu ihnen geredet hatte.
Bilder würde es geben, aus Holz, aus Stein, das Leben der Lebendigen würde selber ein Zeugnis sein, Kirchen sich erheben über der Erde, Dome, Münster stehen über allen, Zeugnis ablegend von der Macht, die sich in ihrer Errichtung kundtat.
Glauben, Singen, Beten werden die Menschen, die nach ihnen kommen, nicht mehr unter den Disteln sich sammeln müssen in der Einöde. <Und es werden kommen vom Osten und vom Westen, vom Norden und vom Süden, die zu Tische sitzen werden im Reich Gottes!> Hineingenommen in das Sehen, hat er gerufen: <Und siehe! Es sind Letzte, die werden die Ersten sein !> (Kap 13.29.30)
"Sehet doch! Es ist alles bereit!" wird es heißen: und alle werden sie hinsehen auf die, welche als Diener des Wortes und als Herren zugleich ihnen den Zugang gewähren, damit sie teilhaben an dem, was ihnen zugesagt worden ist. Sie werden beten und glauben, in ihren Nöten, in ihrem Fürchten und in ihren Ängsten auf Antwort und auf Erfüllung warten.
Aber es wird auch eine Zeit sein, wo die Letzten immer noch Ausschau halten nach denen, die ihrer Brüder Hüter sind und darauf warten, daß die Regel Geltung hat: <Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit. Seid miteinander freundlich, herzlich und vergebt einer dem andern, gleichwie Gott euch vergeben hat!> (Eph 4,31.32)
Aber auch in der zukünftigen Zeit wird die Bitterkeit, die Trübnis und die Traurigkeit, der Grimm im inwendigen Menschen diejenigen begleiten, die in Besitz nehmen konnten, was sie geerbt haben unter den Menschen, wenn sie das alles nicht eintauschen können gegen einen Schatz, den sie im Himmel haben könnten. Freundlichkeit jedoch und Herzlichkeit und Vergebung von Herzen sind die Kennzeichen, an denen abzusehen ist, ob einer auf den Schatz im Himmel zugeht.
Aber das kann auch zum Schein sein, der äußerlich gemacht wird und nicht von Herzen kommt.
Aber Bedeutung hat die Erscheinung, die gepflegt wird und nur so tut, als sei in ihr ein Hüter der Brüder und Schwestern entstanden. wo es nur darum geht, zu den Ersten zu gehören und sich den Anschein der 'Letzten' zu geben, um Ansehen und Verehrung zu gewinnen, während die Letzten sich weiterhin unter den Disteln sammeln.
Jedoch die Ersten werden nicht angefragt, an welchem Schatz sie sammeln. Und die Letzten werden nicht aufgefordert, Fragen zu stellen und sich zu offenbaren.
"Worin stehe ich noch zurück?" hatte der Mensch, der ein Herr war, gefragt. "Was geht mir noch ab?" sagte er und blieb an der Grenze stehen, hinter der im Austausch gegen alles, was er hatte, die Vollkommenheit auf ihn wartete. Aber er wollte sich nicht auf die Solidarität der neuen Gemeinschaft und auf ihre Erfüllungsverheißungen verlassen. Er diente Gott weiterhin in überkommenen sichernden Regeln und Gesetzen.
Gott war ihm nichts schuldig und er blieb als Mensch Gott gegenüber auch nichts schuldig - und den ihm fremden Menschen war er auch nichts schuldig. Jemand wie er hatte es nicht nötig, etwas schuldig bleiben zu müssen.
Jesus hat bestätigt, was eigentlich schon alle wußten: All das ist unmöglich unter den Menschen Und er sagt: <'Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich!'>
'Bei Gott!' sagen die Menschen und spüren die andre Wirklichkeit, wo vieles möglich ist, wenn auch nicht 'unter Menschen'. Sie spüren den Strom der Worte, der manchmal zutage tritt wie eine Quelle, die aus einer Tiefe kommt, zu der niemand vordringen kann.
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