Kapitel 4, Vers 1/10

Zeit vergeht. Zeit ist um ihn und Frieden ist, nachdem er alles sah und hörte und mit sich nimmt. Für ihn hat die Stille sich aufgetan.

Den Armen muss gesagt werden, wohin sie ihre Armut und ihren Hunger und ihr Erwarten und das Leiden eines ungestillten Lebens tragen sollen, um zu erwachen und den Frieden zu gewahren. Einer ist gesandt, zu eröffnen den Gefangenen, den Geschlagenen, den Gebundenen, daß sie frei sein werden, ihren Weg zu suchen und zu finden.

Ein Abgrund war vor ihm aufgetan. Er wollte Gott nicht in Versuchung bringen, er konnte nicht erzwingen wollen, daß ihm erwiesen wird, was anderen nicht zuteil wurde. Er braucht nicht zu wissen, ob die Engel, die über ihm sind, ihn auch tragen werden, wenn die Tiefe ihm entgegenkommt, die Finsternis ihn verschlingen will, ob sie ihn bewahren können vor dem, was auf ihn zukommt.

‚Du sollst Gott nicht versuchen -‚ hat er gesprochen und im Inneren gewusst: ‚Ich kann nicht Gott versuchen!’ Das Wort geht mit ihm.

Zehntausende werden fallen - und bleiben liegen - und andere werden weitergehen als die, welche überleben und weiterleben und zur Seite bleiben die Gefallenen, auf jeder Seite die Last von unvollendet gebliebenem Leben, von vergeblich gelebtem Leben. Die Blinden sehen es nicht und die Tauben hören nicht davon und die Zerschlagenen werden nicht frei gehen und der Lasten ledig sein, um an diesen Orten zu stehen, die Klage zu hören, die wie ein Engel über allem steht.

Er musste nicht versuchen, sich in den Abgrund fallen zu lassen, damit ihn die Engel bewahrten und hielten über der Tiefe.

Er wahrte sich vor den Worten, die ihm verhießen, daß ein Tragen sein würde und eine Errettung vor dem Verschlungenwerden. Es ist ein langer Weg gewesen, auf dem er gehen musste, auf dem er zurückfand dahin, woher er aufgebrochen war. Und er kommt dann wieder zu dem Fluss, über dem keine Engel mehr sind.

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