Kapitel 4, Vers 1/3

Nach dem Weg eines Tages legte Elia sich nieder, nicht nur auf der Flucht, sondern erschöpft von der Vergeblichkeit seines Tuns; viel Verzicht war in seiner Zwiesprache mit sich selbst: <Ich hin nicht besser als die Väter sind!> Sie konnten es nicht, und er konnte es auch nicht. Er musste erkennen, wie Mose es tun musste: ‚ich kann das Volk nicht tragen!’

Einem Leben ist es nicht gelungen, seinen Auftrag unter den Bedingungen der Daseinsgeschichte seines Volkes auszurichten. Er leidet am Unvermögen, Frucht hervorzubringen, nicht anders, als versuche man, aus Steinen ‚Brot’ werden zu lassen.

Ein Mensch geht fort von allem und legt sich nieder wie ein Tier, das auch im Sterben einen schützenden Schatten über sich braucht. Da steht der Wacholder, herb, dunkel, hart, seinen Geruch um sich und über ihn werfend Schatten und Geruch und er verkriecht sich, verwundet, am Ende seines Weges, um sein Leben zurückzugeben.

Sein Tun ist vorbei, er tut nichts mehr, er hat genug getan. Und der Schlaf kommt über ihn , wie ein Schlaf als Schatten über ein Geschöpf fällt, das hinüberschlafen muss in seinen Tod. Und Elia traut seinem Gott, daß er ihn hinüberschlafen läßt und ihn holen läßt: und am nächsten Tag hätte im Schatten des Wacholders nur noch gelegen, was auch vom Menschen übrig bleibt. Da der Engel ihn anrührt, war für ihn da: ‚Wasser und Brot’. Der Schlaf legt sich wieder über ihn, der Schatten des Busches hüllt ihn ein, und ein Engel steht zwischen Nacht und Einöde, zwischen einem Menschen und dem Tod. ‚Steh auf! Und iss!’ spricht der Engel. Elia steht auf und geht durch die Kraft des Brotes und des Wassers.

nach oben