Kapitel 8, Vers 1/3

Es gab schon einige, die ihnen die Hand reichen wollten und „Handreichung taten von ihrer Habe.“ Es war der Anfang eines Beieinanders von Menschen, die sich gegenseitig geben konnten, was jeder hatte aus seinem Haben.

Aber vorher war da einiges geschehen, als er „gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten!“

An Menschen waren die Einbrüche und Zusammenbrüche sichtbar, welche beeinträchtigten, kränkten, verdunkelten, umnachteten, das Fruchtbringen unmöglich machten und aus denen heraus es doch antwortete mit einer Bereitwilligkeit, die ein Wachstum wieder zuließ. Wie die Garben auf jenem Felde, von dem Joseph träumte, standen sie im Kreis um Jesus, der in ihrer Mitte wie in einer heiligen Handlung aufgerichtet als fruchttragende Garbe aufgerichtet stand.

Ein Kraftfeld kam zum Tragen, das alle umfasste, die in seinen Kreis eintraten. Was er ausstreute, war verletzlich, wehrlos, angewiesen darauf, angenommen zu werden, damit es aufwuchs. Ein Engel hätte da sein müssen, der das Wachsen behütete.

<Es soll nicht durch Heer oder Gewalt, sondern durch meinen Geist geschehen!> lautete einmal die Verheißung und wollte als Samenwort begriffen werden. (Sach 4,6) Scheinbar Einfaches sollte geschehen: <Zu derselben Zeit wird einer den andern einladen!> Es gibt wieder Menschen, die das Zeichen begreifen und einlösen wollen.

Sie folgen auf ihre Weise der Verheißung: <Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und läßt wachsen, daß sie gibt Samen, zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird ihm gelingen, wozu ich es sende!> (Jes 55, lo,11)

Lange hat das Land gebraucht, bis aus ihm Erde wurde, um wachsen zu lassen, damit gesät werden konnte. Die Erde kann auch wieder zur Wüste werden.

Lange braucht ein Mensch, um des Wüstegewordenseins innezuwerden in einem leergewordenen Dasein, das nichts mehr hervorbringt, das nichts mehr aus sich heraus wachsen lassen kann, dessen Feld seinen Sinn verloren hat: Ein Menschsein, dem der Tod nicht nur unvermeidlich, sondern fast als erwünscht erscheinen muss, überträgt die von Drohgebärden überlagerte Geringschätzung seiner selbst auf andere, damit anderes Leben vernichtet werden kann, damit wenigstens noch das Gefühl bleibt, daß man selber am Leben ist.

Ein Säemann zog aus, anders, als es einen die Männer sehen lassen, die über Land ziehen, um Länder und Menschen zu nehmen, weil ein Reich sich andere einverleiben muss, um sich aufzubauen, um sein Bleiben zu sichern, sondern als ein Gehilfe im Dienste des Lebensquelles, im Dienste des Fruchtbarwerdens. Und dann sagt er zu ihnen: <’Euch ist’s gegeben, zu wissen die Geheimnisse des Reiches Gottes!’>

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