Der König der alten Zeit hatte alles, was ihm zukam und er glaubte dennoch, den Weinberg eines anderen nötig zu haben, damit sein Besitz und seine Macht abgerundet wären. Der Prophet trat vor ihn hin und hielt ihm den Spiegel vor: Nicht mehr nehmen, als was die Ordnung erlaubt, kann schon Unrecht sein. In einem Gleichnis läßt sich die Ungerechtigkeit erkennen, während in der Wirklichkeit einer, der Vieles hat, das Eine nicht vermissen will, weil damit die runde Zahl und der Erfolg seines Sammelns gestört würde.
Vom Armen darf ein Hoher erwarten, daß er die empfindliche Seele des Herren schonen kann und auf sein Weniges verzichtet. ‚Ihr seid dieser Mensch! So ein Mensch!’ hatte der Prophet gesagt, ‚ihr nehmt euch und glaubt euch im Recht!’ Sie werden auch Gott missbrauchen, damit ihnen der Arme das letzte Schaf noch hergibt oder seinen letzten Pfennig, damit die Blöße und der Hunger der Großen befriedigt wird. (2.Sa, 12)
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