Kapitel 14, Vers 1/5

Ein Gleichnis, ein Bild nur, stellt Jesus vor sie hin: Jeder hält sich an Regeln, wenn er einer Einladung Folge leistet: Man nimmt den Platz ein, der einem zugewiesen wird. Aber jede geladene Person hat ein Bild davon schon mitgebracht, wie der Platz auszusehen hat, der ihr zusteht, wenn auch nur nach den Regeln des Aufrückens in der Ordnung, die an den Tafeln die Verteilung der Ehren und die Rechte des Zugreifens, das Miteinander und Nacheinander bestimmt.

Ein Gebot nur oder ein Angebot ist es, was er macht, aus Einsicht gesprochen, als 'Ausdruck eines Inhaltes im Gewand eines Bildes': <'Wenn du geladen wirst, so gehe hin - und setze dich untenan!'> Auch er ist geladen und kennt seinen Platz unter ihnen an ihrer Tafel. Aber er weiß um den Platz, der ihm gebührt und wartet darauf, daß zu ihm gesagt wird: <Freund, rücke hinauf!> <Wenn der kommt, der dich geladen hat:>

'Freund!' würde eine Stimme sagen und der Einladende sich zu erkennen geben als Freund, der einen bei sich haben will, weil er ihm wichtig ist und wert und weil er dazugehört. Einen Platz erhielte er von einem Freund, zu dem er sich nicht gedrängt hat, den es nicht zu erobern gilt.

Und weil Menschen nur auf den hören, der über ihnen sitzt, könnte dann alles, was auszusprechen ist, in die Aufmerksamkeit hinein gesprochen werden. Nicht die Ehre braucht er, die untereinander so wichtig ist, sondern Ehre, damit seine Worte Gewicht haben, auch wenn nicht begriffen wird, warum Worte so wichtig sind. Denn in ihrer Gestalt teilen sie das Schicksal der Worte, mit denen sich die Menschen verständigen und verstellen und Anteil haben an der Unwahrheit, mit der sich alle die Wahrheit zu sagen glauben.

<Wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden!> hat er geglaubt.

Eine innere Wahrheit der Gerechtigkeit ist ausgesprochen worden, der auch der Sabbat nur ein Gleichnis ist, in dem erhöht wird, wer niedrig ist und an der Tafel des Lebens unten seinen Platz zugewiesen erhielt, der ihm gerade noch zugestanden wird. Und dann blickt er auf den, von dem die Einladung kam und sagt: 'Wenn du ein Mahl machst, dann lade - - : nicht deine Verwandten, deine Freunde ein noch vermögende Nachbarn, die dir nützlich sind, sondern die Anderen, die keine geladenen Gäste sind und von niemandem gerufen werden'.

Jeder erwartet etwas von denen, die es wert sind, eingeladen zu werden. Jeder erhofft etwas für sich, wenn er einer Einladung Folge leistet. Aber wer nichts hat, der wird auch nicht eingeladen. Wenn nichts vorhanden ist, was zurückgegeben werden könnte, ist auf nichts zu hoffen. Worauf kann der Einladende hoffen? Dennoch sagt er: <'Selig bist du, denn sie haben's nicht, dir zu vergelten!'>

Er spricht nicht von oben herab. Es hat ihn niemand heraufrücken lassen auf einen Platz, der ihm zugestanden hätte.

<'Es wird dir aber vergolten werden!'> hat er seiner Einladung hinzugefügt: später, über jede Erwartung hinaus - <'in der Auferstehung der Gerechten.'> Jeder, der später einmal vollmundig von Jesus, dem Christus Gottes redet, muß sich fragen lassen: 'Tust Du das?'

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